The Purge: Election Year

Können wir in einer Nacht all die Aggressionen und all den Hass, den wir ein ganzes Jahr aufgestaut haben, abbauen und das nur, weil wir keine Strafverfolgung fürchten müssen in dieser Nacht? Und was, wenn skrupellose Politiker und Lobbyisten der Großkonzerne, diese eine Nacht nutzen, um die Gesellschaft um die Individuen zu dezimieren, die eine Last für das Sozialsystem darstellen und ohnehin keinen finanziellen Nutzen darstellen für die Volkswirtschaft?

Diesen Fragen widmen sich alle drei Purge-Filme und "The Purge: Election Year" ist dabei eine logische Weiterentwicklung der Thematik. Zwar nutzt sich das Konzept des zweiten Teils "The Purge: Anarchy" mit seiner episodenhaften Erzählstruktur, in der nach und nach alle Stränge zusammengeführt werden, langsam etwas ab, doch kann nur so das Purge-Universum Stück für Stück wachsen - und das muss es, um die Auswirkungen der Nacht verdeutlichen zu können.

 

Der Film zeigt, wie ein moderner Horrorfilm auszusehen hat: Coole Optik, stockfinstere Schauplätze und einige derbe Splattereffekte und darüber hinaus mit einem topaktuellen Bezug zum Wahlkampf in den USA. Der Härtegrad der Gewaltdarstellungen ist teils drastisch und das muss er auch sein, denn andernfalls wäre eine Nacht wie die Purge-Nacht nicht zu visualisieren für den Zuschauer, der von Anfang an zu sehen bekommt, welche asozial-entmenschlichten Auswüchse eine solche Nacht in einer Gesellschaft erzeugen würde. Und niemand ist unschuldig bei diesem Niedergang der Menschlichkeit: Die Purge-Nacht deformiert und entstellt die Gesellschaft! Ein Amerika unter Donald Trump, das sich durch Fremdenfeindlichkeit und Exklusion auszeichnet, wirft seine Schatten voraus...

 

Harter, megaspannender und teils sehr derber Alptraum mit hochaktuellem Bezug! Gar nicht so weit entfernt von der Realität, wie wir uns das vielleicht gerne einreden wollen! 9 von 10 Punkten!

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