Blair Witch

Fällt ein Baum im Wald um...

 

Als "The Blair Witch Project" 1999 in die Kinos kam, lehrte er uns allen das Fürchten von Grund auf neu. Die Machart des Films war eine gänzlich neue, revolutionäre. Der Stil, der heute als "found footage" bezeichnet wird, ließ uns so tief in das Grauen eintauchen, wie wir es bislang nicht zu (alp-)träumen gewagt hätten. Nicht nur die Machart war bahnbrechend, auch die Art der innovativen viralen Werbung im Internet war einzigartig.

 

Ding dong, die Hex´ ist tot!

 

Die Fortsetzung bringt uns also zurück in jenen unheilvollen Wald, in dem die Hexe ihr Unwesen treiben soll. Dabei macht der Film bereits zu Beginn einen entscheidenden Fehler: Die Perspektive wird zwecks eines Rückblicks verlassen - und dies führt das Konzept eines "Blair Witch"-Films ad absurdum. Das Schlimmste jedoch ist die Innovationsarmut der Fortsetzung, was wohl auch ein Stück weit in der Natur der Sache liegt.

Daneben macht der Film vieles richtig: Alles fängt ganz harmlos an und nichts scheint wirklich bedrohlich zu sein an dem Wald. Doch dann kommt die Nacht und mit ihr das unheilvolle Gefühl, das die Angst wieder aufsteigen lässt beim Zuschauer. Und nach der Hälfte des Films dauert es nicht lange und schon ist man wieder voll drin im atemraubenden Terror eines "Blair Witch"-Films, der uns immer wieder in die triste Dunkelheit des Waldes starren lässt und dies solange, bis wir selbst denken, dort etwas gesehen zu haben. Die letzten 20 Minuten sind Wahnsinn, Angst, Horror und Todeskampf - nicht zuletzt wegen der starken Soundkulisse und der Hexe selbst, die sich endlich einmal die Ehre gibt!

 

Schwache erste Hälfte, unfassbar heftige Terror-Achterbahn in der zweiten! Schweißtreibend, kultig, mit Respekt vor dem Überklassiker und sehr gut getrickst! Jedoch leider auch nichts neues im Wald! 6 von 10 Punkten!

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