Once Upon A Time...In Hollywood

Quentin Tarantino ist wieder da! Und irgendwie wird er den Western-Style nicht mehr los. Zwar spielt "Once Upon A Time...In Hollywood" nicht im Wilden Westen, jedoch sind Leonardo Di Caprio und Brad Pitt die Archetypen zweier Großstadtcowboys. Und die beiden Haudegen machen ihre Sache so dermaßen gut, dass man eigentlich beide mit dem Oscar dafür auszeichnen müsste, allen voran Brad Pitt.

 

Der Film erzählt die Geschichte eines alternden Schauspielers am Ende seiner Karriere und dessen Stuntman, der auch sein bester Freund ist. Und der Film erzählt die allseits bekannte Geschichte von Roman Polanski und Sharon Tate - aber tut er das wirklich?

 

Di Caprio und Pitt sind zwei grandiose Routiniers, die genau wissen, worauf es ankommt und wie man einen Film als Schauspieler tragen kann. Und so witzeln sich die beiden gut gelaunt durch den Film, der erstaunlich wenig zu erzählen hat, trotz des morbid-gruseligen Überbaus. Und dies machen sie so dermaßen gut, dass man ihnen einfach gerne dabei zusieht wie sie sich über Unsinniges unterhalten, unfassbar witzige Dinge tun (Highlight: Die Schlägerei zwischen Brad Pitt und Bruce Lee!), sich unter Drogen zum Deppen machen oder locker-entspannt einem Teeny sagen, dass es nichts wird mit Sex bevor sie 18 Jahre alt ist.

 

Und schließlich kommt der Moment, wenn man sich fragt, wann denn nun die Mordszene der Manson-Family kommt, die die hochschwangere Sharon Tate und ihre Freunde mit unzähligen Messerstichen abschlachteten. Und dann realisiert man, dass man ja in einem Tarantino-Film sitzt und Tarantino macht sich die Welt so, wie sie ihm gefällt. Und so klatschen Di Caprio und Pitt (und dessen Hund) die Köpfe der Manson-Family so lange gegen Wände und andere Gegenstände, erstechen, erschlagen, fressen und verbrennen die Körper der Peiniger so lange bis von ihnen nicht mehr als als eine klebrige Masse übrig bleibt, bis sie getilgt sind aus der Geschichte!

 

Und so kriegt Sharon Tate überhaupt nichts mit von ihren Peinigern und lebt ein langes Leben, die Mörder landen nicht im Gefängnis, sondern in der Leichenhalle, Roman Polanski muss keinen Sex mit einer 13-jährigen haben und kann weiter in den USA leben, glücklich und zufrieden bis ans Ende seiner Tage...

 

Tarantino eben! 9 von 10 Punkten!

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